Mittwoch, 14. Juni 2017

Vom Eisernen Tor zur Transalpina

Wiedermal  bin ich, der frühe Vogel, der den Wurm nicht bekommt.
Ich habe gegen halb acht all meine Sachen zusammen, will eigentlich nur noch Frühstücken und dann los. Daraus wird aber nichts, im Hotel Madonna wird trotz des hohen Alters der Belegschaft scheinbar lang geschlafen. Zu allem Überfluss habe ich mich aus dem Hotel ausgesperrt.. Als ich mit meiner Tasche zum Parkplatz gehe fällt die Tür hinter mir ins Schloss.
Ich meinte eigentlich schon Geräusche von Geschäftigkeit wahrgenommen zu haben, doch dem ist nicht so. Nun stehe ich draußen und Niemand hört das klopfen und klingeln von mir. Das kann ja dann heute noch heiter werden - denke ich mir.
Gegen acht werde ich endlich erhört - ich hätte einfach fragen sollen - eine Dame von geschätzten 70 Jahren öffnet mir. Sie bereitet mir eine traditionelle bulgarische Spezialität, ich lasse mich überaschen. Baniza - ein Blätterteiggebäck, es ist mit Salzlakenkäse gefüllt, dazu gibts Marmelade und Joghurt. Mit sehr vollem Magen kann es dann endlich losgehen.
Der Zufall hat mich zu den Felsen von Belogradtschik geführt, ich wollte gestern an sich nur die Hauptstraße meiden und dann finde ich diese beeindruckende Landschaft. Ich bin scheinbar der erste der am  Kastell ankommt, jedenfalls ist alles noch zu. Ein Schild das auf eine Sackgasse hinweist ist für mich ein Wegweiser, ich folge Ihm und komme etwas oberhalb des Kastells an dem Felsen an, von dem ich Alles überblicken kann.
Die Treppe hinauf ist etwas wackelig und das Geländer fehlt auf dem letzten Meter auch aber was tut man nicht alles für ein schönes Foto.
Die Fotos sind gemacht und begebe mich auf den Weg nach Vidin, der Stadt an der Grenze zu Rumänien. Um nicht wieder vor einer verlassenen Fährstation zu stehen und um dem ein- und ausreiseprozedere nach Serbien zu entgehen, überquere ich hier die Donau. Ich fahre dann auf rumänischer Seite zum Eiseren Tor. Es kommt mir vor als käme ich in ein anderes Rumänien zurück, an der Straße winken mir nun plötzlich die Leute freundlich zu. Das wärmt einem das Herz...
Der Weg zum Eiserenen Tor ist deutlich abwechslungsreicher als der, den ich nach Bulgarien nahm, wenn auch es sicher kein fahrerisches Highlight ist. Das letzte Stück von Orsova aus ist sogar richtig schön zu fahren.
Das Kloster und den in den Fels gehauenen Decebalus hatte ich mir größer vorgestellt..
Nun dann gehts jetzt zurück nach Orsova und dann zurück zur Transalpina. Über die D66A geht es anfangs nur mühsam voran, immer wieder sind LKWs vor mir. Dann zweige ich auf die D67D ab, hier beginnt eine der schösten Routen der gesamten Reise. Die Straße windet sich am Fluss entlang der sich tief in den Fels geschnitten hat. Fast wie durch einen Tunnel fährt man, so dicht stehen die Bäume an der Straße. Eine sehr willkommene Abkühlung, denn in der Sonne ist es heute wieder richtig heiss. Das Sträßlein  wird wieder zur Straße und führt mich direkt bis Targu Jiu. Von hier sind es Nur noch wenige Kilometer bis Novaci und dem Zimmer welches ich vor ein paar Tagen schonmal hatte.