Donnerstag, 8. Juni 2017

Mut, Leichtsinn, Unsinn - Transfagaras

Die Nacht war ganz schön lang...
Mit drei deutschen Bikern habe ich bis spät noch erzählt und Bier getrunken.
Sie kamen erst gegen 20 Uhr von ihrem Ausflug zum Transfagaras zurück und brachten hoffnungsvolle Nachrichten mit.
Der Bagger habe sich den Weg bis zum Tunnel schon durchgefressen, jedoch war der Tunnel noch nicht frei. Vielleicht habe ich ja Glück und komme durch.
Das Wetter ist heute morgen auf jedenFall schon mal relativ gut. Es hat aufgehört zu regnen und die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich einen Weg durch die tief hängenden Wolken. Dann wollen wir mal sehen ob mir das Wetter hold ist..
Von Bran aus geht es auf den sehr schönen Fundatapass, die zerfetzten Wolkenreste ziehen vom Tal den Berg hinauf. Sie bieten ein herrliches Licht- und Schattenspiel vor, doch recht dunklem, Wolkenhintergrund und saftigem grün der Bergwiesen.
Die Straße windet sich kilometerlang über Bergkuppen und kleine Täler. Dabei ist sie auch noch in einem recht ordentlichem Zustand. Ein Träumchen.

 Als ich später am Einstieg zum Transfagaras komme beginnt es zu nieseln, anfangs noch kaum, dann ist wieder Ruhe aber irgendwann fängt es doch an zu regnen. Zur Umkehr hab ich jetzt keine Lust mehr, es sind kaum noch 30 Kilometer bis zum Pass, dass wird schon - rede ich mir ein. Der gesamte Weg von 70 Kilometern zieht sich wie Kaugummi, es geht Anfangs kaum bergauf und man kurvt im Wald um den Vidraru Stausee.
Die letzten Kilometer haben es dann dafür richtig in sich, steil windet sich die Straße zum Pass hinauf. Leider ist die Sicht heute so mies, dass Fotos auch ohne Regen nur vernebelt wären denn die Sicht reicht keine hundert Meter weit. Dafür ist aber das Südtor am Tunnel halb geöffnet, ich fahre hinein und bin gespannt ob ich hier wieder rauskomme. Am anderen Ende des Tunnels steht der Radlader, der den Jungs gestern noch den Weg versperrte und blockiert mir nun den Weg. Zwei Arbeiter schweißen, in der angehobenen Baggerschaufel sitzend am Nordtor des Tunnels.
Ein weiterer Arbeiter deutet mir, es wird nur fünf Minuten dauern, dann könne ich weiter. Ist denn die Straße frei, frage ich - Jaja alles frei sagt er. Na das fetzt ja - denke ich - ich bin Wahrscheinlich einer der ersten, der heute rüberkommt.
Auf der Anderen Seite ist das Wetter aber auch nicht besser und so muss ich mich langsam den Berg wieder heruntertasten. Zu allem Überfluss Beschlägt mein Pinlock-Visier auch noch ständig aufgrund der Kälte und des Nebels.
Unten im Tal geht es nun auf der D7 wieder in umgekehrter Richtung weiter, leider ist hier recht viel Verkehr unterwegs. Ich hatte mir noch eine Zweite Passhöhe zurecht gelegt aber der, auf die Tarnsalpina mündende, Abschnitt ist laut Beschilderung noch gesperrt. Mit bis zu 2500m Höhe ist der Gebirgskamm auch nicht zu verachten. Da ich schon nass bin, beschließe ich zu wenden und weiter Südwärts zu fahren um wieder auf den Endpunkt der Tour aufzuschließen.
Mit einigem hin und her, bin ich nun am südlichen Startpunkt der Transalpina. Nachdem ich heute zwei kurze Reisetage zusammengefasst habe, kann ich morgen noch einmal hinaufschauen - vielleicht ist sie ja schon offen.

Unterkunft beziehe ich heute in Novaci in einer Ferienwohnung für 80 ron, leider ohne Restaurant..