Mittwoch, 5. Juli 2017

Fazit: Balkans Ride 2017

Gut 7000 km in 14 Tagen führte mich die Tour durch Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Ich habe mit dem Wetter gekämpft und der Einsamkeit getrotzt. Und es war wiedermal sehr schön! Ein paar Orte aus meiner Kindheit habe ich besucht und doch kaum wiedererkannt. Es ist wohl einfach schon zu lange her.... 



Tschechien: habe ich im Prinzip nur durchfahren, es hat sich im Vergleich zu meinem letzten Besuch vor 17 Jahren einiges geändert und doch ist vieles gleich geblieben. Zum Glück sind die Menschen noch immer gesellig und aufgeschlossen.


Slowakei: habe ich auch nur durchfahren, der Lebensstandard scheint hier deutlich gestiegen zu sein.


Ungarn: der alte Glanz ist leider großteils verblasst, an vielen Orten trifft man noch auf genau die selben Restaurants und Hotels wie in den 80er Jahren, ja sogar das Mobiliar ist teilweise noch das selbe - nur ist inzwischen der Lack ab.
Ein schönes Land mit guter Infrastruktur, für alles darüber hinaus fehlt offensichtlich Geld und Wohlstand - leider.
PS: Die Straßen waren leider großteils ermüdend gerade.

Rumänien: hat mich überrascht, es ist sehr sauber, die alten Häuser sind meist sehr gut erhalten und die Straßen waren meist in einem guten Zustand.
In vielen Orten werden trotz mehrerer vorhandener Kirchen, noch weitere neu dazu gebaut - als ginge es darum das christliche Abendland zu zementieren.
Landschaftlich ist es sehr schön Berge, Wälder und Felder wechseln sich erfreulich oft in vielfältigen Variationen miteinander ab.
Ich hatte vorher die Aussage gehört:
bis auf die zwei Pässe gibt es dort eigentlich nichts fahrenswertes

Dem kann ich mich absolut nicht anschließen!!  


Bulgarien: strahlt ein wenig den morbiden Charme des Verfalls aus. Es gibt sehr viel Leerstand und Verfall im ländlichen Raum. Nur die größeren Städte, die ich grundsätzlich versuche zu meiden, scheinen dem zu trotzen. Am schwarzen Meer gibt es, abseits der völlig verbauten Tourismushochburgen, sehr schöne und relativ einsame Ecken. Die Berge in Bulgarien konnte ich in ihrer vollen Schönheit, ganz allein genießen. Abseits der Hauptstraßen herrschte wenig bis gar kein Verkehr.
Touristisch schien mir alles eher wenig erschlossen bzw. schon wieder geschlossen zu sein. Ich habe viele Hotelruinen bzw. deren verfallende Rohbauten gesehen. Manche sahen auch nur so aus, als ob sie nie wieder öffnen würden. Es kann aber auch daran liegen, dass ich noch in der Vorsaison unterwegs war und es im Juli ganz anders ist.