Dienstag, 13. Juni 2017

Sooo knapp vor der Donau

Mit einiger Verspätung gings heute erst los, der Grund war der, dass das Hotel auf Gäste am Morgen ziemlich schlecht vorbereitet war. Also wartete ich erstmal bis viertel zehn (nach neun) bis jemand die Kaffeemaschine befreien und bedienen konnte. Gegen halb zehn trudelte dann auch die Köchin und die Rezeptzionistin ein, ich bekam mein Omlette mit Schinken und konnte bezahlen. Das hatte ich dummerweise gestern noch nicht getan, weil ich mir dachte so wirds dann einfacher fürs Personal...
Ich startete also erst kurz nach zehn, die Wartezeit hatte ich nochmal genutzt um in die Karte zu sehen und meine Route umzuplanen.
Erster Stop sollte einer der Rila-Seen bei Panichishte werden, leider unerreichbar für mich.
Das Navi war sogar der Ansicht man könne gleich zum nächsten, Beli Iskar, durchfahren - ein törichter Trugschluss!
Vom Personal welches den Zugang zum NP gewährt wurde ich durchgewunken, nach dem Motto der wird schon sehen...
Zuerst war ich noch zu Stolz gleich stehen zu bleiben, dann faste ich den Mut weiter zu gehen als bisher und zuletzt habe ich akzeptiert das ich scheitern würde...

Aber langsam, zuerst sagte mit der nette, wichtige, weil Warnweste an, Herr ich könne ruhig weiterfahren. Keine 20m später sah ich was mein Problem werden sollte - die Straße - sie war nicht da. Gut, hat bis jetzt auch immer geklappt, machte ich mir Mut und fuhr drauf los. Als der aufgespurngene Asphalt zum Waldweg wurde, dachte ich noch- ach das wird schon. Selbst als er zur ausgewaschenen Geröllstrecke wurde, dachte ich, da kommst du schon noch irgendwie durch. Dann kamen die esrten Wasserlöcher und mit ihnen der Zweifel wie lange das wohl noch gut gehen wird. Als ich zum zweiten mal in einem tiefen Schlammloch stecken blieb, dabei beinahe umkippte und kaum noch herraus kam, gestand ich mir ein gescheitert zu sein und kehrte um. Weshalb ich den Schlammspaß gleich viermal hatte.
Glücklich heil am Asphalt angekommen zu sein, galt es das Navi um zustimmen - schließlich war es felsenfest davon überzeugt, das dort eine Straße sei. Mit etwas mühe konnte ich es dann zumindest vom Wiedereinstieg in die Route überzeugen und so den Weg zum Beli Iskar See finden. Zumindest meinte ich das. Denn auch hier war Schluss bevor auch nur ein See in Sicht kam - ein schlagbaumbewährter Polizist stand urplötzlich im Wald und meinte ich könne jetzt aber nicht mehr weiterfahren.
Nun dann sehen wir mal zu, das wir weiterkommen denke ich und mach mich auf den Weg nach Sofia. Warum die Herren Berndt & Freytag (die Kartenhersteller) der Straße Nr. 8 einen grünen Strich verpasst haben, wissen nur sie selbst. Sie ist durch die parallel laufende Autobahn zwar vom Verkehr entlastet, doch scheint das auch für den Invest zu gelten, denn plötzlich verwandelt sie sich in eine Schlaglochpiste allererster Güte und endet mitten in einem Kuhkaff im nichts. Schilder? Fehlanzeige! Ich frage mich also durch und komme zur Autobahn - besser als nix! Seit ich aus den Bergen gekommen bin ist es enorm wärmer geworden - jeder Stopp wird zum Badeerlebnis.
Auf dem Autobahnring umfahre ich zügig Sofia, ich hatte eigentlich mit Verkehrschaos gerechnet, doch zum Glück gibt es keines...
 
Ich habe Die Route über den grün markierten "Pass" nach Mezdra gelegt, damit entkomme ich ein wenig der Hitze. Die Straße führt schön am Fluß entlang, der sich tief in die Felsen gegraben hat. Ab Mezdra geht es dann mit hohem Tempo in Richtung Vidin, ich überlege hin und her ob ich direkt nach Vidin fahre oder doch den Schlenker über Belogradschik zu fahren. Ich habe mich für letzteres entschieden, gebe aber um 18 Uhr auf.
Ein Camping in der Nähe hat mich angelockt, ich aber beschließe für 30 Lew ins angeschlossene Hotel zu gehen. in der Hitze möchte ich heute kein Zelt mehr aufbauen müssen.