Freitag, 9. Juni 2017

Ans Meer

Ich werde heute morgen vom Geräusch der Regentropfen wach - nicht schon wieder, denke ich. Es ist schon fast sieben Uhr, trotzdem bleibe ich liegen. Halb neun beginne ich den Tag. Zuerst fahre ich ein Stück die Transalpina hinauf, den Rest hebe ich mir für den Rückweg aus Bulgarien auf. Vorerst ist kein weiterer Regen in Sicht und ich beginne die Etappe nach Varna am schwarzen Meer. Ich hoffe darauf endlich Sonne und Meer zu genießen.
Doch um dorthin zu kommen muss die Ebene der Walachei durchquert werden.
Mit schnurgeraden Straßen fresse ich mich hindurch, man kann am Ortseingang den nächsten Ortsausgang schon sehen...
Wahllos habe ich mir einen Grenzübergang nach Bulgarien ausgesucht und suche mir bald den Wolf in dem Kaff (Turnu Măgurele), bis ich das unscheinbare Schild “Ferryboat“ entdecke.
Ach da war ja was.... Als ich dort ankomme, teilt mir der freundliche Grenzer mit, das die nächste Fähre erst in zwei Stunden geht.
Mist, umplanen, die nächste Brücke ist 90Kilometer flussabwärts. Könnte schneller gehen als warten, denke ich mir und mache mich auf den Weg nach Russe.
Von dort versuche ich dann wieder auf die Urspüngliche Strecke zu kommen, was mir leider misslingt. Die Karte, die helfen könnte, liegt gut verstaut in der unteren, großen Packtasche hinter mir. Mittlerweile ist auch der Regen wieder da. Wie am Gummiband gezogen, kommt er mal vor, mal hinter mir herunter. Aber er ist nie weit weg.
Nachdem ich nun also am Shipka Pass und Buzludzha Denkmal vorbeigefahren bin, kann ich auch gleich versuchen bis ganz vor ans Meer zu fahren. Der Wegweiser zeigt 130 Kilometer bis Burgas und 230 bis Varna, dem eigentlichen Ziel. Na bis nach Burgas werde ich schon kommen bevor es dunkel wird.


Einmal muss ich noch tanken. Zwei Tankstellen eine rechts und alt eine links und neuerer Art, da ich noch kein Bargeld habe will ich gerade zur neueren abbiegen, da winkt der Tankwart von der alten Tanke wild umher - ich möge doch bei ihm tanken. Ich frage extra vorher Kartu, Karta- seine Antwort yes yes - er tankt also voll und dann will er Bargeld, bulgarisches....
Hin und her - ich gehe in den nächsten Laden, lasse Euro in Lewa wechseln und bezahle. Das ganze hat bald ne halbe Stunde gedauert -- grrrpf. Sooo noch 75 Kilometer, als auch die bewältigt sind, beginnt es schon lanhsam zu dämmern.
Ich suche im Navi einen Campingplatz und werde schnell fündig. Er hat einen eher rustikalen Charme aber weiter komme ich heute auf keinen Fall mehr.
Ich habe heute gut 750km hinter mir. Ich baue mein Zelt auf, gehe duschen und fahre in die nächste Ortschaft um etwas zu Essen.