Mittwoch, 11. Mai 2016

Tschüß Albanien

Halb fünf am morgen rief der Muezzin. Damit endete meine Nachtruhe, denn nun beginnen die anderen Bewohner des Hotels Lärm zu machen. Halb sieben sind dann alle ausgeflogen. Gut, denke ich, dann kann ich ja vielleicht noch ein wenig schlafen. Denkste, jetzt kommen die Putzfrauen. Also gut steh ich eben doch auf. Ich frühstücke noch in aller Ruhe, denn ich habe ja bis 12:00 Uhr zeit. Gegen neun beschließe ich,  noch eine Runde nach Valbona zu fahren. Dabei stellt sich heraus, dass Bj. Curri viel größer ist als ich  gedacht hätte und auch mehr als zwei Hotels hat. Nachdem ich die, wie in Albanien üblich, vollkommen löchrige "Straße" in der Innenstadt passiert habe, biege ich auf eine nagelneue Straße ab. Eine großen Dank an die EU, mit deren Mitteln hier so einiges gefördert wird?! Ich nehme mir vor nicht allzuweit zu fahren, denn ich brauche das Benzin noch für den weg nach Montenegro und habe nur noch 50 €  Bargeld. In Albanien gibt es insgesamt 3 Geldautomaten, das albanische Geld will aber von mir eh keiner haben. Da ich, auf Wunsch einer einzelnen Dame, hier möglichst in Hotels übernachte und auch das Tanken nur in bar abzuwickeln ist, wird das Geld halt allmählich knapp.
Zurück zum Valbona, das Tal des gleichnamigen Flusses schlängelt sich wunderschön zu den schneebedeckten Wipfeln der Berge hinauf. Es scheint die Sonne und es gibt immer wieder neue Ausblicke auf die Berge frei. Nach einer halben Stunde bin ich ziemlich weit oben in den Bergen in Valbona und an meinem persönlichen Zeitlimit angekommen. Ich schieße noch ein paar Fotos und kehre um. In Fierze fahre ich noch ein kleines Stück den gestrigen Weg zurück, um die Staumauer des anderen Komansees zu fotografieren. Dann mache ich mich auf den Weg zur Fähre. An dem "Fährterminal" angekommen, Überraschung: die Alpin ist weg!?!
Ok es ist erst 11:00 also noch genug Zeit. Ich erkundige mich nocheinmal vor Ort und bekomme 13:00 als Abfahrtstermin bestätigt. Gut, nun habe ich noch viel Zeit übrig und fahre der Fähre einStück weit entgegen. Wieder führt eine sehr gute Straße am See entlang nach ca: 20 Km biegt sie in die Berge ab. Ich wende und erspähe wenigen Augeblicke später drei kleine Boote. Aha das soll also die Fähre werden, immerhin es passen mehrere Autos drauf... Kurz vorm einlaufen der Boote mach ich nochmal einen Fotostop. Dann fahr ich zum "Anleger" noch während ein Wohnmobil ausparkt soll ich bereits auf die Fähre. Als ich drauf bin werden kurz die Modalitäten geklärt, 25€, start in 10 Minuten. Aus denen werden zwar dreißig aber ich bin trotzdem 30 Minuten früher weg als gedacht. Mit an Bord nur viereinhalb Personen und ein Fahrrad. Zwei und ein Baby sind aus Deutschland und wir kommen schnell ins Gespräch, sie haben beschlossen den See hoch und runter zu fahren und haben ihren VW-Bus in Komani stehen gelassen. Bei inzwischen etwas bedecktem Himmel fahren wir durch die Schluchten des Komanstausees 3 Stunden faszinierende Landschaft. Hin und wieder nieselt es leicht aber es bleibt insgesamt trocken. Am Ende bin ich müde vom Stehen und fotografieren ich setze mich mach die Beine lang und mache einkleines Nickerchen. In Komani geht dann alles wieder ganz schnell runter vom Schiff ab durch den dunklen Tunnel und dann kommen 30km Buckelpiste. Ich wurde von zwei AfricaTwin Fahrern vorhin in Fierze davor gewarnt, wenn die wüsten was für 70km vor Ihnen liegen... Ich fahre, geübt von gestern, fast durchweg in Stehen und fühle mich wie Peterhansel. Ich bin relativ schell wieder auf einer richtigen Straße und rolle auf Skhoder zu. Wenn alles klappt bin ich in einer Stunde in Podgorica. Ich befrage das Navi nach Campingplätzen irgendwo hinter PG soll es einen geben. Ich finde aber Vorher ein klitzekleines Autocamp mit Hotel und Tankstelle, es hat Platz für fünf Zelte. Für mich reichts.