Donnerstag, 12. Mai 2016

Mostar

Pünktlich um sieben Uhr morgens stehe ich auf, komischerweise ist es noch nicht richtig hell da draußen. Als ich die Nase aus dem Zelt stecke ahne ich böses, der Himmel ist bereits dunkelgrau. Ich beginne, die zur Routine gewordene, Packzeremonie. Alles läuft wie am Schnürchen. Jetzt noch den Kaffee austrinken und in die Jacke, dann könnte es losgehen. Doch es beginnt zu nieseln, gerade noch habe ich das Regenzeug auf die Packtaschen geschnallt - ach es wird erstmal so gehen.... Ich brause davon, schnell wird klar das aus dem Niesel echter Regen wird - ich halte also an und zieh mich um.
Der heutige Törn geht nach Mostar, der Wind steht gut und das Wetter könnte für einen Briten nicht besser sein. Nach langem überreden habe ich nun auch das Navi von meiner Steckenvariante überzeugt. Stinkordinär fahren wir unten am Fluss entlang nach Mostar. Wiedermal sind Grenzen zu passieren,zuerst die bosnische, dann die kroatische und schlussendlich wieder die bosnische. Schengen kann/könnte so schön sein!!
Zum Regen gesellt sich allmählich das Gefühl von Kälte, es sind zum Glück nur noch wenige Kilometer dann ist Mostar erreicht. Die alte Brücke (stari Most) ist gleich mehrfach ausgeschildert, nur zu entdecken ist sie nicht. Ein "freundlicher Herr" kommt aus einem Hauseingang auf mich zu und offeriert mir einen Parkplatz, meinen Helm könne ich ihm auch gleich anvertrauen. Das ganze kostet 40 Kuna - ist mir in dem Moment aber wurscht. Ich gehe ein paar Schritte in die Altstadt und fühle mich sehr an Carcasonne erinnert, haufenweise Souvenirs, Cafés und irgendwelcher Tourinepp. Ich habs ja so gewollt..
Fotos sind schnell ein paar gemacht und da das Wetter nicht zum Bummel einlädt, geht es für mich weiter. Makarska soll der nächste Ort meiner Wahl sein. Wieder kämpfe ich eine ganze Weile mit meinem Navi bis wir eine akzeptable Route haben. Anfangs scheint die Strecke gut gewählt, hört doch sogar der Regen zeitweilig auf. Am Ende steht Makarska, der Svetli Jure mit Regen, Nebel und Kälte.
Eigentlich wollte ich heute noch hoch auf den Jure, jetzt kanns mir nicht schnell genug gehen runter zu kommen.
Da das Wetter nach wie vor bescheiden ist, beschließe ich weiter in Richtung Zadar zu fahren um dort unsere Freunde Stenka und Josef zu besuchen. Ich bleibe auf der Küstenstraße und habe sogar etwas Glück. Denn ab Split hört der Regen auf und in Sibenik kommt sogar die Sonne raus. Gegen 17:30 habe ich mein Ziel erreicht, die Insel Vir.