Sonntag, 8. Mai 2016

Grenzgänger

Heute morgen zuerst einmal das gleiche Problem wie gestern, ich schau auf die Uhr am Telefon nachdem meine Nachbarn mich geweckt haben - dreiviertel sieben.... Ok, schlafen ist nicht mehr drin. Alle um mich herum stehen früh auf, sie wollen die Meteoraklöster sehen. Dann steh ich eben auf! Als alles fertig auf dem Bock ist und ich zur Rezeption fahre, einflüchtiger Blick zur Moppeduhr - oh man, grad mal um sieben. Wieder hat mich die griechische Zeitverschiebung erwischt. Nunja jetzt fahr ich trotzdem los. Eine Übersichtskarte habe ich vom Camping bekommen und so klappere ich alle an der Straße gelegenen Kloster ab. Beim Letzten angekommen Zeigt  die Uhr aber erst 8:15 an.
Auf dem Navi steht als Ankunftszeit für heute 12:30, was hab ich denn da zurecht geplant?
Ich mache mich trotzdem auf den Weg, zweimal ansehen werde ich mir die Klöster nicht.... Auf dem weg zum Prespasee nehme ich so tolle Straßen wie den Thesaloniki-Highway, Highway ist hier doch dermaßen übertrieben, über einige Brücken geht es nur einspurig und optisch erinnern sie mich stark an Albanien. Der Verkehr auf diesen Straßen ist quasi nicht vorhanden. Ich komme zügig voran. Kaum am Prespasee angekommen, steht schon der erste Grenzübertritt an, Erstmal nach Albanien, auf sehr schöner Straße fahre ich entlang des Sees. Kurze Zeit später wechsle ich nach Mazedonien um zum Ohridsee zu fahren der erste Abzweig geht ein Stück auf Asphalt und soll dann offroad weiter gehen, doch der Weg wird mir von einem freudig auf mich zu strüzenden Hund blockiert. So doll dringend ists dann auch wieder nicht, ich nehme den nächsten Abzweig.
Wald umsäumt windet sich das Sträßchen höher und höher und gibt gelegentlich den Blick auf schneegezuckerte Bergwipfel frei - oh nee nicht in den Schnee. Mehrere Motorradfahrer kommen mir entgegen, was Komisch ist - bisher ist mir noch kein einziges begegnet. Oben auf der Passhöhe angekommen, ist ein großartiges Panorama zu genießen. Unten im Tal der Ohridsee und gegenüber die weißen Berge. Die Straßen schraubt sich wieder hinab ins Tal. Unten in Trpejca werde ich Mittagessen, nehme ich mir vor. Doch vor Keiner Kneipe ist eine Parkmöglichkeit frei, in zweiter Reihe auf dem Gehsteig finde ich doch noch einen Platz und Esse erstmal. Eigentlich wäre jetzt der Fahrtag zuende, doch es ist gerademal 13:30 (Normalzeit). Ich entscheide weiter nach Debar zu fahren in der Hoffnung dort am See auch so viele Appartements zu finden wie hier. Naja so ist das halt mit der Hoffnung... Es gibt keine Appartements und schön ists hier außerdem auch nicht. Ich befrage das Navi nach Unterkünften und erhalte einige Ergebnisse in Albanien.
Also dann wieder nach Albanien, wenn die in Ihren Rechner schauen, müssen die denken ich bin bekloppt...
An der Grenze ist ein Camping in Peshkopi ausgeschildert - nun wir werden sehen. Ich fahre am ersten Hotel vorbei - nein lieber nicht, zweites - och lieber geh ich campen. Dann in Peshkopi, einmal am Schild vorbeigefahren, versuche ich noch über die nächste Straße hinzukommen, doch es will nicht klappen. Ein Autofahrer hält neben mir und erklärt mir den Weg, ok zurück und nocheinmal. Fast hätte ich die Einfahrt verpasst, es ist ein Garten hinterm Haus... Da bereits ein deutsches Paar hier ist beschließe ich zu bleiben.